Erfahrungsberichte aus Oxford

St. Hugh`s College: Magdalena Sch.

  Hätte ich die Wahl gehabt, drei Wochen im 5 Sterne-Hotel auf Mallorca zu verbringen, oder eine Woche im St. Hugh's College in Oxford, ratet mal, wofür ich mich entschieden hätte. Hier könnt ihr lesen warum. Oxford ist eine der schönsten Städte überhaupt und das besagte College der perfekte Ort, ein völlig anderes Leben kennen zu lernen. Jedem, der Angst vorm Fliegen hat, kann ich nur sagen: Es tut nicht weh und es ist auch nicht so schwierig, wie man sich das eventuell ausgemalt hat. Wenn alles glatt läuft, kommt man mit einem wilden Kribbeln im Bauch aus dem Flieger, sammelt sein Gepäck ein und sucht am Ausgang nach einer Person, die ein Schild mit dem eigenen Namen hoch hält. Diese gefunden, wird man dann mit einem Shuttle nach Oxford gefahren. Nach einer entspannten Fahrt sind wir dann auch endlich am College angekommen und wurden gleich sehr herzlich von den Mitgliedern des Social Commitee, die Leute, die für eure Unterhaltung und euer Wohlergehen da sind, empfangen. Im Gemeinschaftsraum, genannt 'leisure room', bekamen wir unsere ID-Karten, die wir zu jeder Zeit um unseren Hals tragen mussten. Nervig, besonders beim Duschen. Als Mädchen hat man das Glück im Hauptgebäude untergebracht zu sein, dort wo auch alle Unterrichtsräume sowie der Speisesaal und die Gemeinschaftsräume sind. Ich habe mein Zimmer mit einer spanischen Schülerin geteilt, was wirklich gut geklappt hat. Man muss seine Ansprüche an Komfort vermutlich etwas senken aber nicht gänzlich auf ihn verzichten. Man hat alles, was man braucht, und die Bäder sind ohnehin für den ganzen Flur. Am Anreisetag lernt man erst die Leute aus dem eigenen Land kennen plus den/die Groupleader. Groupleader sind sozusagen die Mentoren und Ansprechpartner für euch. Ich hatte unfassbares Glück in dieser Hinsicht. Aber natürlich trifft man spätestens im Unterricht Leute aus der ganzen Welt. Zugegeben, an das Essen muss man sich erst gewöhnen, aber es schmeckt wirklich gut. Zum Frühstück kann man Müsli, Brot, Croissants und Obst haben. Mittags und abends gibt es warme Gerichte. Das Wasser ist eine andere Sache. Es schmeckt stark nach Chlor, aber beim Gemeinschaftsraum gibt es einen Wasserspender. Nehmt eure Flaschen und füllt die dort auf. Am ersten richtigen Tag muss man sich einem Test unterziehen, nach dessen Ergebnis man in Klassen eingeteilt wird. Je höher ihr seid, desto mehr bzw. anspruchsvollere Aufgaben werden an euch gestellt. Überraschenderweise bleibt der Spaß immer erhalten. Der Test besteht aus einem von euch verfasstem essay. Darüber hinaus sollt ihr ein (sehr) kurzes Interview mit einem/einer Muttersprachler/in führen. Alles in allem dauert der gesamte Test nur eine Stunde. Am folgenden Tag erfahrt ihr, mit wem ihr in welchem Kurs seid. In meinem Falle waren wir 10 Leute, darunter war ich die einzige Deutsche.
 
Die drei verschiedenen Lehrer, die man am Tag hat, haben ihren Unterricht immer abgestimmt. Im ersten Block wird ein Thema vorgestellt, für das sich mein Kurs im Vorhinein geeinigt hat. Zu den Themen haben unter anderem Shakespeare, englische Literatur, Comedy (dazu haben wir sehr witzige Filmausschnitte gesehen) und Geschichte und Kultur gehört. Man hat die Aufgabe immer mit Partner gelöst. Das Sprechen an sich wurde in den folgenden Stunden noch vertieft. Wir haben hitzige Debatten geführt, ob man die Heirat abschaffen sollte oder wir haben englische Witze und Gedichte vorgelesen. Wenn man das Wort Nachmittagsunterricht hört, denkt man sich in der Regel, dass sei trocken und langweilig. Falsch! Zum einen kann man stattdessen Theater spielen aber je nachdem, was für einen Lehrer man hat, ist Nachmittagsunterricht einfach nur cool. Beim ersten Mal haben wir Szenen aus Harry Potter nachgespielt, beim anderen Mal haben wir im Garten einen Hindernis Parcours entworfen, durch den wir dann unsere Mitschüler mit unserer Stimme führen mussten. Ein Riesenspaß! Zum Unterricht gehört aber, leider, auch ein gewisses Maß an Hausaufgaben. Wie bereits gesagt, je höher euer Niveau eingestuft wird, desto mehr und anspruchsvoller. Das klingt schlimmer als es ist, denn ihr könnt jeder Zeit jemanden vom Social Commitee fragen, ob er euch hilft. Außerdem kann man auch echt Spaß haben, wenn man seine Hausaufgaben mit seinen Freunden oder Mitschülern macht. Zudem gibt es jede Woche einen Preis für die beste Hausaufgabe. Um diese zu ermitteln werden die Hausaufgaben jeden Schülers vom ersten Lehrer eingesammelt und korrigiert am nächsten Tag zurückgegeben. Bei uns waren die Preise mal eine Tasse mit dem Logo der MM Oxford Study Services darauf, oder ein Kugelschreiber mit gleicher Aufschrift. Schule nimmt zwar einen großen Teil des Tages ein, aber natürlich bleibt genug Zeit, an anderen Aktivitäten teilzunehmen oder einfach in die Stadt zu gehen. Die freiwilligen Veranstaltungen bestehen mittags meistens aus einem vielseitigen Sportprogramm. Erwartet hier bitte nicht zu viel, da das Equipment nicht im tadellosen Zustand ist. Spaß kann man damit in der Regel aber trotzdem haben und mit seinen Freunden zusammen ist es einem sowieso nicht so wichtig, was man macht.  Außerdem bleibt euch immer noch die Möglichkeit erhalten, in die Stadt zu gehen. Zur Abwechslung sollte man aber auch immer einen Blick auf aktuelle Ereignisse haben. In unserem Fall hatten wir großes Glück, denn wir haben eine ausgezeichnete Theateraufführung von Romeo und Julia besuchen können. Aber auch Ausflüge in verschiedene Museen oder interessante Sehenswürdigkeiten organisiert das College für euch. Das Ashmoleon zeigt Schätze aus alten Kulturen, das National History Museum hat eins der letzten Dodo-Skelette und vom Carfax-Tower hat man einen gigantischen Blick über die Stadt. Eine gute Gelegenheit, ein Selfie zu machen. Zum Programm am Abend gehörten unter anderem Karaoke und Disco oder ein Tanzabend mit Zumba, Street Dance und Pilates. Man kann jeder Zeit die Veranstaltung verlassen, sollte man keine Lust mehr haben oder müde sein. Abends hat man darüber hinaus die Möglichkeit, die Computerräume zu benutzen, sofern man sich mittags dafür eingetragen hat. Gerade wenn man keine Flat für mobiles Daten-Roaming hat, kann dieser Raum sehr nützlich sein. Die beiden ganztägigen Ausflüge sind natürlich auch was Besonderes. London ist jedes Mal ein Highlight. Die zweite Exkursion war in meinem Fall nach Bath, die Stadt in der man heute noch die alten Bäder und Thermen der alten Römer bestaunen kann. Am Tag eines Ausfluges bekommt man eine ausgewogenes englisches Frühstück und ein Lunchpaket für den Weg. In Bath angekommen, gibt es eine Führung  durch die Bäder und eine heiße Quelle. Anschließend besichtigt man noch wichtige Orte und Gebäude in der Stadt. Man ist also viel auf den Beinen. London ist etwas ganz anderes. Dort werdet ihr zuerst das British Museum besichtigen bevor ihr euch mit den Social Commitee Führern durch den Großstadtwahnsinn schlagen könnt. Auch hier gilt: Alles zu Fuß, es sei denn, ihr macht eine Bootsfahrt auf der Thames. Freizeit habt ihr selbstredend auch. Ein Tag reicht leider nicht aus, um Londons schönste Ecken kennen zu lernen, aber ihr bekommt  einen ersten, schönen Eindruck. Ich kann diesen Kurs wirklich jedem empfehlen, der seine Englisch-Kenntnisse verbessern möchte, denn das werdet ihr. Aber auch so, waren diese zwei Wochen fantastisch. Danke fürs Lesen und viel Spaß! Magda S.

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