Mein Sprachurlaub auf Malta „Erst halb acht...?“ frage ich mich, bis ich plötzlich bemerke, dass der Sekundenzeiger meiner Armbanduhr still steht. Irgendwie muss der Stift zum Verstellen der Uhrzeit gelöst worden sein, sodass meine Uhr jetzt steht, zum Glück hängen hier am Flughafen überall Uhren, meine ist schnell wieder gestellt. Können die Leute vor mir nicht mal ein bisschen schneller machen? Nach weniger als einer halben Stunde klappt es dann doch, meinen Koffer, der genau 20.0 kg wiegt, ist abgegeben und ich halte meine Bordkarte in den Händen. „So jetzt habe ich noch ewig Zeit, Boardingtime ist erst um 9 Uhr 50.“ Da bleibt noch Zeit für ein kleines Frühstück mit meiner Mutter, die mich an den Flughafen begleitet hat. Vor Aufregung bekomme ich jedoch kaum etwas herunter. Ich fliege ganz alleine nach Malta, um dort einen Sprachkurs zu machen. Der Sitz neben mir im Flugzeug bleibt leer, hier werde ich wohl niemanden kennen lernen, doch der Klappsitz der Stewardess ist gegenüber, wenigstens mit ihr kann ich mich etwas unterhalten. Der Flug geht überraschend schnell. Beim Aussteigen in Malta bekomme ich erst mal fast einen Hitzeschlag. Am Flughafen werde ich von netten Mitarbeitern meiner Sprachschule empfangen, sie bringen mich zusammen mit anderen Sprachschülern zu meiner Gastfamilie, kennen gelernt habe ich aber immer noch niemanden. Dies ändert sich jedoch gleich am nächsten Morgen in der Schule. Zuerst machen wir einen Test, damit wir entsprechend unserem Level in die verschiedenen Kurse eingeteilt werden können. Der Test ist nur zum Ankreuzen und wirklich nicht schwer. Neben mir sitzen ein paar Deutsche, mit denen ich mich nett unterhalte. Ich ahne schon, dass ich in den folgenden zwei Wochen viel Spaß mit ihnen haben werde. Nach dem Test machen wir noch ein paar Spiele, natürlich alles auf Englisch, schließlich sitzen neben mir nicht nur Jugendliche aus Deutschland, sondern auch aus Russland und aus anderen europäischen Ländern. Der Unterricht ist ziemlich interessant gestaltet, Grammatik und Rechtschreibung stehen weniger auf dem Programm, wir sollen vor allem sprechen. Ich bin ganz überrascht, wie einfach es ist, sich auf Englisch zu unterhalten. Mit der Zeit schämt man sich gar nicht mehr, englisch zu sprechen, ganz im Gegenteil, es ist immer ein kleines Erfolgserlebnis, wenn man merkt, dass man von anderen Leuten verstanden wird. Nach der Schule bin ich überhaupt nicht erschöpft, es läuft alles zu bequemen Zeiten ab. Unterricht habe ich nur von 10 bis 14 Uhr. Nachmittags besuche ich manchmal die Programmpunkte: Jeden Tag kann man Aktivitäten wie Stadtführungen oder ähnliches machen. Wer darauf keine Lust hat, kann aber auch mit seinen neu gewonnenen Freunden ans Meer gehen. Am Abend heißt es: Party, entweder in den zahlreichen Clubs in Paceville oder bei den Partys der Schule. Das Wetter ist immer super: Wolkenloser Himmel und vor allem heiß, ein Sprung ins kühle Mittelmeer tut da richtig gut. Toll, dass man hier Strandurlaub mit Sprachreisen verbinden kann. Die zwei Wochen vergehen wie im Flug. Da heißt es leider bald wieder Abschied nehmen. Auf dem Rückflug lasse ich die zwei Wochen Revue passieren. Es kommt mir gar nicht vor, als ob ich viel Englisch gelernt habe, doch spätestens als ich die erste Englisch-Kursarbeit im neuen Schuljahr zurück bekomme, merke ich, dass sich meine Sprachreise mit iSt wirklich gelohnt hat: Ich habe eine Eins! Auch nach der Sprachreise bleibe ich noch mit den anderen Teilnehmern in Kontakt: Über das Internet tauschen wir gegenseitig Fotos aus. Ich denke, wir sind uns alle einig: Eine Sprachreise ist zu empfehlen, es macht nicht nur Spaß, sondern bringt auch weiter! Andreas